Wandern in Pandemie-Zeiten

Der Boom und die Folgen

In der nicht repräsentativen Befragung des Deutschen Wanderverbands gaben 30 Prozent an, dass vergangenes Jahr das Interesse nach
Wanderwegen im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen sei, 62 Prozent, dass es angestiegen sei. Studienleiter Erik Neumeyer führt das
wachsende Interesse direkt auf die Einschränkungen der Corona-Pandemie zurück: »Es gibt schlicht keine andere Einflussgröße, mit der
diese Entwicklung sonst bundesweit zu erklären wäre.«

Auch der stärkere Betrieb auf den Wanderwegen spiegele den Boom: Über 90 Prozent der für die DWV-Studie Befragten gaben an, dass sie
nach dem ersten Lockdown eine sehr hohe oder hohe Frequentierung auf »ihren« Wanderwegen wahrgenommen hätten. Besonders häufig
nachgefragt wurden demnach Halbtages- und Tagestouren (90 %), gefolgt von zertifizierten Wanderwegen (54 %), Familienwanderan-
geboten (43 %) und Mehrtagestouren (35 %).

Gefragt hat die Studie auch nach Konflikten: Bei der Mehrheit (56 %) ist dies ein Thema, insbesondere zwischen Wanderern und Mountain-
bikern (87 %). Genannt wurden auch Konflikte mit Hundebesitzern (27 %), Naturschützern (26 %) sowie Landwirten (25 %).
53 Prozent der Aktiven gaben zudem an, dass es mehr Umweltprobleme als früher gäbe. Insbesondere wurden Müll am Wegesrand (86 %),
wildes Parken (78 %) und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen (61 %) beobachtet, aber auch eine häufigere Störung der Tierwelt (48 %)
und unerlaubtes Campen (38 %).

Klar, den (neuen) Wanderboom und seine Folgen werden wir auch in unserer nächsten Ausgabe aufgreifen.

Übrigens: Wir haben den Redaktionsschluss auf Ende März verschoben, damit alle in dieser unsicheren Phase noch ein bisschen mehr
Puste haben. Neuer EVT: 29. April, also pünktlich zum Start der Wandersaison.

Zur Studie

https://www.wanderbares-deutschland.de/_Resources/Persistent/33eefa583d4e927b6f4804d40dd19d182d30cbe6/Branchenbefragung%20Wandertourismus%20-%20Corona%202020.pdf