Adieu, Lutz

Lieber Lutz,
ich vermisse dich. Du bist viel zu früh, mit nur 65 Jahren, gegangen. Du hattest es schon vor Monaten
immer wieder mal angedeutet und zuletzt hast du sehr deutlich davon gesprochen: dass dir nicht mehr
viel Zeit bleibt. Als dann die traurige Nachricht viel schneller kam, als wir es erwartet haben, konnte
ich diese Endgültigkeit zunächst kaum begreifen.

Lutz, ich vermisse dich. Du warst für mich so viele Jahre ein guter Kollege, ein verlässlicher Partner und
einer, mit dem ich mich immer sehr gerne ausgetauscht habe. Du hattest Humor und Ideen. Du konntest
sehr unterhaltsam erzählen, Ja, manchmal bist du ein bisschen ins Schwurbeln geraten, aber das war
amüsant und liebenswert. Und pointiert schreiben konntest du sowieso.

Wir haben uns vor fast 15 Jahren kennengelernt. Damals warst du Chefredakteur eines auflagenstarken
Magazins (Panorama). Als deine Zeit dort zu Ende ging, war ich froh, dich als Profi für mein Magazin
NATURE FITNESS zu gewinnen. Es begann eine Zeit sehr intensiver Zusammenarbeit. Als mir 2009 der
Deutsche Wanderverband die Lizenz für das Jahresmagazin WANDERBARES Deutschland anvertraute, stand für mich die ideale
Besetzung für die Position Chefredakteur längst fest: Das würdest du sein.

Du hast die nötige Portion Leidenschaft mitgebracht. Du hattest journalistische Erfahrung. Du konntest gut mit Menschen.
Und die Thematik – Natur, Bewegung, Draußen sein – das war ohnehin deine.
Wir haben in all den Jahren gemeinsam bestimmt zwei Dutzend Messen (CMT, ispo, ITB, TourNatur) besucht, mit so vielen
touristischen Partnern gesprochen, Konzepte entwickelt und umgesetzt. Du hast das gern gemacht, aber: Dein Terrain war vor
allem draußen. Immer wenn du von einer Recherche zurückgekommen bist, konntest du nicht anders, als erst einmal schwärmerisch
davon zu erzählen: Was du erlebt hast. Welche Personen du getroffen hast. Was dich überrascht, was dich inspiriert hat.

In den letzten Monaten ging das alles nicht mehr.

Mit deiner Familie bist du im Sommer noch einmal umgezogen, ganz in die Nähe zu Frankreich. Dir als Genussmensch war dieser
Nachbar immer besonders sympathisch. Du hast dich darauf gefreut, mit deiner Frau noch einmal Neuland zu entdecken. Aber deine
Freizeit, die kulturellen Möglichkeiten, den Wein, den Käse – all das hast du nicht mehr genießen können.

Ich vermisse dich sehr. Als Kollegen, als zuverlässigen Partner, als Freund. Adieu, lieber Lutz.